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Mönche und Nonnen


Frühaufstehern bietet sich jeden Morgen kurz nach Sonnenaufgang in ganz Thailand das gleiche Bild: Kahlgeschorene Mönche in safrangelben Kutten ziehen schweigend von Haus zu Haus, um nach einem festen Ritual das Essen für den Tag zu erbitten. Die Rollen scheinen dabei vertauscht zu sein, denn nicht der Nehmende bedankt sich dafür, daß er etwas erhalten hat, sondern der Gebende, weil etwas von ihm angenommen wurde. Kann er doch durch seine Gabe Verdienste im Sinne des Kharma erwerben, da die Speisung eines Mönchs an erster Stelle in der Rangordnung der guten Taten steht.
Nach der Rückkehr zum Wat nehmen die Mönche gemeinsam und schweigend ihre erste Mahlzeit ein, gegen 11.00 Uhr dann die zweite und zugleich letzte des Tages - von 12.00 Uhr mittags bis zum nächsten Morgen sind lediglich Getränke gestattet. Das gilt allerdings nur im Mahanikai-Orden. Im kleineren, strengeren, von König Mongkut gegründeten Thammayut-Orden wird nur einmal täglich gegessen.

Den größten Teil des Tages verbringen die Mönche nach einem festen Ablauf mit Meditationen, Gebeten und Zeremonien. Viele von ihnen haben zusätzlich auch ganz weltliche Verpflichtungen zu erfüllen. Ohne sie gäbe es z.B. auf dem Lande oft keinen Grundschulunterricht.
Um sich in Enthaltsamkeit, Selbstdisziplin und Meditation zu üben, wird fast jeder Thai traditionell mindestens einmal in seinem Leben für eine gewisse Zeit, meist für drei Monate, ein Mönch (bikkhu). Häufig sind es wichtige Lebensabschnitte, die mit einem Aufenthalt im Kloster vorbereitet werden, z.B. vor dem Eintritt ins Berufsleben oder vor einer Heirat. Mit dem Eintritt in die Gemeinschaft der Mönche (sangha) hat sich jeder den überlieferten Geboten des Klosterlebens unterzuordnen. Insgesamt 227 Untergebote umfaßt die Liste der vinaya, die zur besseren Erinnerung zweimal monatlich allen Mönchen vorgetragen werden. Dazu gehören Armut, Keuschheit und Friedfertigkeit, aber auch für das gläubige Leben außerhalb des Klosters zu beachtende Grundsätze wie: kein Lebewesen absichtlich zu töten, nicht zu stehlen, nicht zu lügen, keinen Ehebruch zu begehen und keine berauschenden Getränke zu trinken. Der Austritt aus dem Kloster ist jederzeit möglich, auch vor der vereinbarten Zeit.
Ein Mönch steht immer über dem Laien. Er gehört zur buddhistischen Elite - für Thais eine Selbstverständlichkeit, für andersgläubige, unwissende Ausländer bisweilen Anlaß zu Mißverständnissen. Deshalb sollten ein paar Dinge beachtet werden, um einen Mönch nicht unnötig in Verlegenheit zu bringen:
»   Als Respektsperson hat ein Mönch immer Vortritt. Auf der Straße macht man ihm Platz, besonders wenn er sich auf dem morgendlichen Bettelgang befindet, wobei er auch nicht angesprochen werden sollte.
»   Ist man zu einem Essen eingeladen, bei dem auch Mönche anwesend sind, sollte sich der eigene Heißhunger erst dann einstellen, wenn die Klosterbrüder ihre Mahlzeit beendet haben.
»   Es sollte grundsätzlich immer darauf geachtet werden, möglichst niedriger als ein anwesender Mönch zu sitzen, was bei großgewachsenen Menschen sicher nicht so einfach sein dürfte.
»   Gaben an Mönche sollten aus dem Bereich »Gegenstände des täglichen Bedarfs« stammen. Auf keinen Fall sollten es Genußmittel wie Zigaretten oder Alkohol sein. Geldbeträge werden nicht dem Mönch überreicht, sondern in den klösterlichen Spendenkasten gesteckt.
»   Frauen stellen für jeden Mönch ein großes Problem dar. Er kann sie zwar überall sehen, doch eigentlich existieren sie für ihn als solche gar nicht. Sie sind für ihn absolut tabu, und jeder Kontakt muß vermieden werden. Frauen dürfen daher einen Mönch nicht berühren, auch nicht seine Kleidung. Allein das würde ein langwieriges Reinigungsritual nach sich ziehen. Deshalb sitzen Mönche im Bus auch nach Möglichkeit in der hintersten Reihe, wo die Gefahr am geringsten ist, versehentlich von einem weiblichen Wesen berührt zu werden.
Natürlich ist auch bei buddhistischen Mönchen nicht alles Gold, was glänzt. Besonders Mönchen mit »Zeitverträgen« fällt die Umstellung von lieben, alten Gewohnheiten auf das Klosterleben mit der strengen Befolgung aller damit verbundenen Regeln bisweilen schwer.
Vor allem, wenn sie mehr auf Drängen der Familie als aus eigener Überzeugung die Kutte mit den Jeans tauschten. (Wir haben z.B. einmal zwei Mönche im Bus beobachtet, die sich genüßlich rauchend intensiv mit einem Sex & Crime Magazin beschäftigten).
Aber auch ein gelegentlich anzutreffender Mönch mit Kopfhörern auf dem kahlgeschorenen Haupt oder Poster von Popstars in vereinzelten Unterkünften junger Novizen sind sichtbare Zeichen einer sich lockernden Einstellung zum Mönchtum.

Times are changing - allerdings hält sich die große Mehrheit der Mönche an die Gelübde der Vinaya. So auch der Chefarzt einer Bangkoker Klinik, der zwecks Studium der Pali-Texte für ein paar Jahre auf Einkommen und Karriere verzichtete.
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